Saturday, September 1, 2007

Die Wahlen

Am 9. September sind hier wahlen. Die Wahlbeteiligung liegt hier bei 90 %, was vermutlich daran liegt, das hier ein unglaublicher aufwand betrieben wird. Jeden Tag finden Konzerte und andere Veranstaltungen statt.

3 comments:

Unknown said...

Hey Alex ...

heute läuft auf m Ersten ein Bericht über Guatemala und die Wahlen; kannst du dir vllt. anschauen, wenn du es schaffst ...

http://www.daserste.de/weltspiegel/

... bzw. ist es vllt. auch für die family interessant um was über das Land zu erfahren.

Hört sich übrigens soweit doch alles ganz gut an ... aber erstmal schauen, was für eine Arbeit du wirklich machen musst.

Bueno, ke te diviertes i te lo pases muy bien allá, no pierdas la paciencia con el internet i mandanos más photos de ti i de la escuela donde trabajas, vale ;)

Cuidate mucho,


Markus :P

Ingo said...

Wir haben die Sendung leider verpasst. Aber hier ein Bericht aus dem Internet.

Sendung vom 02.09.2007 (WDR)

Guatemala
Die Hoffnung der Mayas

Bei einer Maya-Zeremonie wird inbrünstig gebetet, Zigarren, Schnaps und Kerzen sollen als Opfergaben die Götter gnädig stimmen. Wir sind in Iximché, einer alten Ruinenstadt im Hochland Guatemalas.

Die spanischen Eroberer hatten diese Tempelstätte einst niedergebrannt, nun können die Nachfahren der Mayas wieder ihre Rituale feiern.

Das denken wir jedenfalls, bis ein Wächter der Anlage mit einem offiziellen Papier erscheint und die Versammlung von Maya-Bauern auflösen will. Iximche ist nämlich privatisiert und soll vor allen Dingen Touristen anlocken. Die heidnischen Gebräuche seien innerhalb der Anlage leider nicht erlaubt, meint der Mann vom Sicherheitsdienst und will die Bauern verjagen. Die Mayas, das wird hier klar, sind Fremde im eigenen Land.

„Wir haben keine Rechte in Guatemala,“ sagt dieser Bauer, „aber die neue Präsidentschafts-Kandidatin, die ist unsere Hoffnung. Sie ist selbst eine Maya und mit ihr werden wir unsere Kultur zurückerobern.“

Am nächsten Tag fliegt diese Hoffnung per Hubschrauber ein. Ein halbes Jahrtausend nach Christoph Kolumbus bewirbt sich erstmals eine Ureinwohnerin für das Präsidentenamt in Guatemala – Rigoberta Menchú.

Als Botschafterin der indigenen Völker hat sie die letzten Jahre in den eleganten Fluren der Vereinten Nationen verbracht.
Nun merkt man ihr an: die Ochsentour in den Dörfern ist ihre Sache nicht. Als Tochter von armen Plantagenarbeitern wurde sie geboren, ihr Kampf gegen die Unterdrückung der Mayas hat sie früh international berühmt gemacht – nun wirkt sie abgehoben.

Verhalten, aber freundlich wird die Kandidatin empfangen – ihre Biografie steht stellvertretend für die leidvolle Geschichte dieses Landes. Über 30 Jahre lang tobte hier ein Bürgerkrieg, der in Wahrheit ein Völkermord an den Indios war. Auch Menchús Eltern und ein Bruder wurden ermordet. Ihr Widerstand brachte der Maya-Frau 1992 den Friedensnobelpreis ein.

Der Ruhm sei ihr zu Kopf gestiegen, meinen nicht wenige Kritiker aus dem eigenen Lager – ihre Kandidatur sei ohne Absprache mit traditionellen Maya-Organisationen erfolgt. Menchu gibt sich trotzdem kämpferisch.
„Wir wollen Euer Leben in den Dörfern ändern“, ruft sie den Menschen zu, „die Regierung hat Euch doch vergessen.“

„Wenn wir regieren können,“ sagt die 48jährige, „dann werden wir etwas für unsere eigenen Menschen tun – wir Maya könnten erstmals an der Macht beteiligt werden, und das wäre für ganz Guatemala ein entscheidender Sprung vorwärts.“

Auf den Dorfplatz merkt man schnell: ein Volkstribun ist Rigoberta Menchu sicherlich nicht. Und so sitzt die Maya-Berühmtheit zwischen allen Stühlen. Das wird besonders deutlich, wenn sie in Guatemala-Stadt mit anderen Präsidentschaftskandidaten diskutiert. Das Publikum besteht fast nur aus der Oberschicht, den Nachfahren der spanischen und auch deutschen Einwanderer. Auf sie muss die Maya-Frau wie ein Fremdkörper vom anderen Stern wirken. Jahrhunderte lang haben die Großgrundbesitzer das Land als ihr Eigentum angesehen, nun reagiert man arrogant auf die Ureinwohnerin.

„Es reicht doch nicht aus, sich einfach als Frau zu bewerben,“ meint er, „unsere Demokratie erfordert doch einen gewissen Bildungsstand bei den Kandidaten.“

„Ich weiß nicht – warum will sie noch in die Politik, sie sollte sich mit ihrem Nobelpreis zufrieden geben.“

In Guatemala herrschen wie wohl in keinem anderen Land Lateinamerikas Diskriminierung und Rassismus. Fünf Mitglieder von Menchús Partei wurden in den letzten Wochen ermordet. Die Maya-Frau kämpft gegen das Establishment, das ist neu für Guatemala.

„Ich glaube nicht, dass das Publikum von heute Abend die Lebenssituation der Ureinwohner versteht,“ sagt Rigoberta Menchu. „Das ist für sie eine völlig fremde Welt. Die Menschen hier im Saal begreifen nicht, dass die Mehrheit in diesem Land keine Rechte hat und kaum überleben kann.“

Für die Maya-Bauern von Iximchè ist das tägliche Realität – als Tagelöhner arbeiten sie für Großgrundbesitzer, so auch Crisanto Leon und seine Familie. Fast zwei Drittel der Bevölkerung leben am Existenzminimum – Guatemala, ein zerrissenes Land. Große Chancen hat Rigoberta Menchú bei diesen Wahlen wohl nicht, aber für viele Mayas ist sie ein Symbol.

„Wir glauben an Menchú,“ sagt Crisanto voller Inbrunst. „Sie wird sich für uns einsetzen, denn wir haben jetzt zum ersten Mal in unserer langen Geschichte eine Kandidatin aus dem eigenen Volk.“

Und so gibt diese historische Bewerbung den Mayas vor allen Dingen Hoffnung. In Iximché erklärt Crisanto, wann immer er Zeit hat, den Touristen, dass sie die alten Heiligtümer zurückerobern wollen. Irgendwann, so glaubt er, werden die Mayas von Iximché wieder ganz normal zu ihren Göttern beten können.

Autor Stefan Schaaf, ARD-Studio Mexiko

MUM said...

ollà Alex,

der blog hat für mich einen Haken, man muss sich wohl immer wieder komplett neu einloggen oder mach ich was falsch

te gusto
mum