Friday, November 30, 2007

Da ja wie gesagt langsam ein gewisser Alltag einkehrt berichte ich einfach mal ein bisschen mehr davon. Abends zum Beispiel gehen wir meistens nach dem Essen für eine Stunde ins Fitnessstudio, um ein bisschen den Bewegungsmangel am Tag auszugleichen und setzen uns dann nach dem duschen auf die Terasse um den Sonnenuntergang anzuschauen und noch ein bisschen zu reden und zu lesen.

Thursday, November 29, 2007

So sieht es aus zur Zeit

In letzter Zeit habe ich meinen Blog leider ein wenig vernachlässigen müssen, daher werde ich jetzt mal wieder einen etwas ausführlicheren Artikel schreiben um hier mal wieder auf den neuesten Stand der Dinge zu kommen.
Ich fange einfach mal mit dem Gründen für meine immer seltener erscheinenden Nachrichten an. Dies hat zu einen Teil mit meiner Lust, zum anderen mit der Tatsache zu tun, dass so langsam einfach ein gewisser Alltag eintritt, von dem man einfach nicht so viel spannendes erzählen. Der Hauptgrund liegt allerdings beim Projekt und seinen täglich neu eintretenden Regeln und Verboten. Zuletzt wurden davon eben auch die Laptops betroffen, weshalb ich jetzt in der Mittagspause nicht mehr ins Internet kann. Es handelt sich dabei um eine neue Sicherheitsvorkehrung. Das kann man ja vielleicht so auch nachvollziehen, jedoch ist die Art und Weise in der diese Regeln aufgestellt werden einfach nur willkürlich. Zuerst hieß es, dass keine Elektrogeräte mehr mitgenommen werden dürfen, da die Kinder ihren Eltern etc. davon erzählen könnten und dann ein riesen Überfall auf die Voluntäre stattfinden könnte. Dann haben sich einige Leute beschwert, weil sie gerne Fotos von den Kindern und so weiter machen würden und es nicht einsehen die Kameras zu hause zu lassen. Anscheinend hat das Projekt dann auch noch mal über den werbenden Effekt der Fotos nachgedacht und Kameras wieder erlaubt. Das heißt es dürfen nur keine MP3 Player und Laptops mehr mitgenommen werden. Mit Ausnahme von 2 Voluntären, die ihre Laptops für ihre Arbeit brauchen und 5 oder 6 Angestellte, die einfach kostenlos ins Internet wollen. Im Grunde sitzen also immer irgendwelche Leute mit ihren Laptops in der Bücherei wo auch alle Kinder sehen das Laptops da sind und zum Teil eben auch von Voluntären benutzt werden. Außerdem hat jeder nach wie vor seine Kameras mit. Im Grunde hat sich also an dem Gefährlichkeitsgrad für einen Überfall absolut gar nichts geändert. Der einzige Unterschied ist, dass jetzt die 1 stündige Fahrt jeden Morgen noch ätzender ist, weil man keine Musik mehr hören kann und die 4 anderen Voluntäre die noch Laptops haben, ihre nicht mehr benutzen dürfen.
Dann ist vor ein paar Tagen auch wieder das Verbot in Kraft getreten, die kleine Rasenfläche im Projekt zu betreten. Die einzige Stelle wo ein bisschen Sonne und ein bisschen Gras zu finden ist. Die Begründung in diesem Fall war, dass es dem Rasen schadet wenn Kinder oderVoluntäre darauf gehen. Sinnlos! Anstatt dann einfach Kunstrasen hinzulegen oder einfach nur Erde, damit die Kinder wenigstens dieses kleine Stückchen zum Austoben nutzen können.
Sehr gut war auch eine tolle Aktion am letzten Samstag, an dem wir mit allen Kindern zu einem riesigen Spektakel für jede Menge Organisationen, die mit Kindern arbeiten, gefahren sind, bei dem die Kinder im Grunde den ganzen Tag nur Spiele spielen konnten, bei denen Sachen wie Skateboards und Fußbälle gewonnen werden konnten. Außerdem gabs ohne Ende viel Süßes zu essen. Diesmal war alles von Kellogs gesponsort.
Auf jeden Fall wäre es ganz nett gewesen, davon mal ein paar Fotos zu machen, allerdings wurde uns vorher gesagt das wir auf keinen Fall Kameras mitnehmen dürfen, weil die auf Bomben überprüft werden und dann alles in die länge gezogen wird, wenn jede Kamera durchgeguckt werden muss. Bomben in der Kamera ???
Am Ende hatten fast alle Kameras mit außer die Voluntäre von Camino Seguro.
Hört sich jetzt mal wieder alles sehr negativ an, aber es gibt auch viele positive Sachen zur Zeit. Da ja nach wie vor Summercamp ist, habe ich auch noch immer mein Musikprogramm und das macht wirklich sehr viel Spaß. Den Kindern ein Rhythmusgefühl beizubringen ist zwar so gut wie unmöglich, aber dafür macht es um so mehr Spaß den kleinen beim Singen zuzuhören. Ich habe so viele Kinder die einfach nur super genial sind und bei denen es mir einfach extrem viel Freude bereitet, denen ein bisschen von einer anderen Welt zu vermitteln, ohne Drogen, Mord, Vergewaltigungen und Müll. Wobei nicht alle Kinder in den wirklich extremen Verhältnissen leben.
Außerdem gebe ich auch noch Englischunterricht für Mitarbeiter im Projekt und das klappt ebenfalls so mehr oder weniger.
Zusätzlich habe ich hier auch viele sehr sympatische Leute um mich, mit denen man sich gut über das Projekt aufregen kann. Es macht einfach mehr Spaß etwas zu kritisieren und genau genommen sind es doch eher Kleinigkeiten über die man sich aufregt. Insgesamt geht es mir eiegntlich sehr gut im Projekt.

Dann gibts noch 2 Dinge auf die ich mich im Moment extrem freue.

1. Ich werde hoffentlich bald nach Guate ziehen können. Wenn das klappt würde ich nicht nur wesentlich billiger leben, sondern auch wesentlich mehr machen können. Hier in dem kleinen Antigua gibt es zwar auch eine Auswahl an Möglichkeiten, aber Guate hat einfach viel mehr zu bieten.

2. Werde ich am 15. 12. meinen Urlaub starten. Zur Zeit ist eine Tour durch Yukatan, dem unteren Teil von Mexiko und anschließend ein Abstecher nach Kuba geplant. Ich hoffe sehr, dass das auch so klappt.

Sunday, November 18, 2007

Guatemala Stadt

Ich war Donnerstag und Freitag mal ein bisschen in der Stadt unterwegs. Da ich im Moment anstelle der Klasse Musikunterricht gebe, habe ich einen ganz anderen Stundenplan, der im wesentlich einfach sehr viel kürzer ist. Dadurch hatte ich auch Donnerstag und Freitag frei und konnte neben der Verlänerung meines Visums, die Stadt mal genauer erkunden. Und ich muss sagen, dass sie zwar sehr hässlich ist aber doch auch irgendwie ihren Charme hat. Ich hab es jedenfalls sehr genossen und werde demnächst mal öfter dort hin fahren. Man kann unglaublich billig einkaufen, man ist einfach überall von Menschen umgeben und ich habe auch noch einen deutschen Laden gefunden in dem es tatsächlich deutsches Brot gab. Außerdem sind die Busfahrten in den Stadtbussen noch abenteuerlicher als die Chickenbusse, weil sie einfach noch älter und verrosteter sind. Aber es macht auf jeden Fall Spaß. Auf dem Bild kann man den Palacio National sehen sowie Theresa und Mich. Theresa macht mit mir zusammen das Musikprogramm daher waren zusammen unterwegs. Und auch weil wir uns einfach sehr gut verstehen.

Zoo

Diesen Samstag bin ich mit meiner Klasse in den Zoo gegangen. Es handelte sich dabei um eine riesige Veranstaltung finanziert von Pollo Campero, dem zentralamerikanischen KFC und Domingo Pizza. Für die Kinder und auch für mich war es jedenfalls ein sehr genialer Tag. Ich hatte sehr viel Spaß und auch zum ersten Mal das Gefühl das die ganze Klasse auf mich hört wenn ich was sage. Jedenfalls gab es fast keine Probleme und die kleinen Raufereien konnte ich auch einigermaßen unter Kontrolle halten. So konnte ich also einen kostenlosen Tag im Zoo mit kostenlosem Essen genießen und mir von den Kindern alles über die Tiere beibringen lassen was sie wussten und umgekehrt. Auf dem ersten Bild kann man mal einen Ausschnitt von der Klasse sehen und mich mehr oder weniger in der Mitte. Da ich gleichzeitig mit der Vormittags- und der Nachmittagsklasse gegangen bin waren es insgesamt 45 Kinder. Auf dem zweiten Bild sind wir grad auf dem Weg zu den Giraffen. Der Zoo an sich ist zwar relativ klein aber dafür sehr schön. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt dafür Samstags um 7 Uhr aufzustehen.

Meine Mitbewohner

Im Moment ist Maria und Sarah in Costa Rica, weshalb ich der einzige Deutsche in dem Haus bin. Allerdings wohne ich mit einem Neuseeländer, 2 Engländern, 2 Amerikanern, von denen einer rechts im Bild zu sehen ist und 2 Franzosen, die ebenfalls auf dem Bild sind. Das Foto hab ich gemacht als ich die Türe abgeschlossen habe und die 3 versucht haben mich durchs Fenster zu überreden mit in eine Bar zu gehen, was sie dann auch geschafft haben obwohl ich totmüde war.

Wednesday, November 7, 2007

Der Vulkan Pacaya

Letzes Wochenende bin ich, trotz meiner mich schon seit Wochen quälenden Krankheit, auf den Pacaya, einem der 4 aktiven Vulkane in Guatemala. Insgesamt gibt es hier 37. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das gute an Guatemala ist, dass es kaum Sicherheitsvorkehrungen gibt und man so eben auch einfach durch die Lavafelder hindurch kann. Die Lava 2 Meter neben einem herfließen zu sehen ist einfach nur genial. Außerdem hatte man von den ca. 2600 Höhe auch einen super Blick über die Umgebung und zum Schluss hatten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter den Wolken.

Friday, November 2, 2007

Sacatepequez Santiago, das Kite Festival

In Guatemala ist es üblich zu Allerheiligen, hier Todos Santos genannt Drachen steigen zu lassen. Diese sollen irgendwie eine Verbindung zum Himmel schaffen und so die Menschen mit den Toten verbinden oder so. Auf jeden Fall ist dieser brauch dafür verantwortlich das auch in der kleinen und eigentlich sehr hässlichen Stadt, Sacatepequez Santiago jedes Jahr zu Allerheiligen, ein riesiges Fest stattfindet. Hier wird zunächst der Friedhof mit Blumen zu einem farbenfrohen Gelände herausgeputzt. Anschließend werden die Vorbereitungen für die größten Drachen getroffen, die jedoch nicht fliegen können. Im besten Fall heben sie für ein paar Sekunden leicht vom Boden ab. Bei einem Durchmesser von über 20 Meter ist das allderdings auch besser so, denn wären sich nicht an die vorher im Boden befestigten Baumstämmen gebunden wäre es wohl sehr schwer diese Drachen überhaupt zu halten. Während sich der Friedhof langsam füllt und die Dekoration immer weiter zerstört wird, werden die etwas kleineren aber immer noch um die 5m Durchmesser Drachen in die Luft gebracht. Was bei jedem einzelnen Drachen ein kleines Abenteuer war, weil im Grunde, sobald der Drache die Hände verließ nur der Wind entschied was danach passiert und das bedeutete nicht selten, dass der Drache mit seinen oft spitzen Fahnen vorran zurück auf die Erde und damit in die Menschenmassen schoß. Verletzt wurde allerdings soweit ich mitbekommen habe niemand. Manche Drachen sind auch erst nachdem sie schon länger in unglaublichen höhen flogen durch einen starken Windstoß zerbrochen und dann irgendwo in einigen hundert Meter Entfernung abgestürtzt. Keine Ahnung ob da nich auch mal jemand bei getroffen wurde. Zum schluß wurden dann die riesigen Drachen mit Seilen aufgestämmt. Das ganze war wirklich sehr schön anzusehen. Wunderschöne Farben und die angenehme Atmosphäre, trotz der Tatsache das wir auf Gräbern saßen, haben das ganze schon sehr lohnenswert gemacht. Allerdings haben wir etwas zuviel Zeit dort verbracht und uns nach einer gewissen Zeit sehr gelangweilt. Als erst mal alles Stand gabs einfach nichts neues mehr und wir mussten trotzdem noch ewig ausharren, weil der Bus erst so spät fuhr. Aber dafür was das ganze kostenlos.