Thursday, October 25, 2007

Kuriositäten 3

Die Toiletten in Guatemala sind nicht nur schmutziger als bei uns, man kann auch kein Toilettenpapier dort reinschmeissen. Das ist, wie man sich gut vorstellen kann, sehr abartig, weil das Toilettenpapier immer in einen neben der Toilette stehenden Mülleimer geschmissen wird. Das schlimme ist, dass es oft auch noch offene Mülleimer sind. Bei uns im Haus haben wir immerhin so einen Klappdeckel. In diesem Zusammenhang könnte ich auch noch von dem generellen Wasserproblem hier brichten. Ich weiß nicht genau warum, aber jeden Abend wird so zwischen 11 und 12 Uhr das Wasser abgestellt. Man kann also auch nicht mehr abziehen bzw. seine Hände waschen. Ich konnte mich in dieser Zeit bisher immer zurück halten, aber wenn man mal Durchfall oder so bekommt ist das schon ein echtes Problem.

Meine Klasse

Ich dachte es wird auch langsam mal Zeit Bilder von meiner Klasse reinzustellen. Mittlerweile macht mir das Unterrichten schon wirklich spaß. Die meisten Jungs hören mir mittlerweile sogar zu. Auch meine allgemeine Meinung zum Projekt hat sich schon verbessert. Mir gehen immer noch einige Sachen auf die nerven und ich denke es wird an machen stellen Geld verschwendet währendan nötigen Dingen gespart wird, aber insgesamt läuft es schon echt gut. Ich bekomme auch immer mehr das Gefühl das meine Anwesenheit einen echten Nutzen hat, da ich die Klasse mehr und mehr unter Kontrolle hab und so der Lehrerin auch eine wirklich Hilfe sein kann. Außerdem kann ich zumindest einigen Jungs, auf die ich mich besonders konzentriere weiterhelfen.
Was ich immer wieder sehr erschreckend finde ist das Schulsystem selbst. Die Kinder lernen teilweise völlig falsche Sachen weil die Lehrer selbst gar keine Ausbildung haben. Ich habe zum Beispiel beim letzen Mal über Brüche geredet und die haben einfach falsch gelernt diese zu berechnen. Zum Beispiel ist 1/2 + 1/4 bei denen 2/6 also 1/3 weil die einfach Zähler und Nenner addieren. Die haben also hinterher weniger als vorher. Und es steht tatsächlich so in deren Heften drin, kontrolliert von den Lehrern und als richtig abgehakt.
Was mich auch eine Zeit lang sehr gestört hat, war das die Kinder teilweise im Projekt nicht machen und einfach nur Spielen. Ich dachte, dass man die Zeit so nur verschwendet, aber es geht ja eigentlich hauptsächlich darum, den Kindern einfach einen Ort zu geben wo sie Kinder sein können. Ob sie spielen, malen oder wirklich was lernen ist nebensächlich. Hauptsache sie werden erst mal von der Straße und der Kinderarbeit weggeholt. Ich habe jetzt hier mal ein Bild von 3 Jungs, die gerade in der Bibliothek sind und malen. Ich war sehr fasziniert, dass die sich so lange und konzentriert damit beschäftigen konnten.

Monday, October 22, 2007

Noch ein paar Bilder vom Lago




Abenteuer am Lago Atitlan

Das letzte Wochenende habe ich zusammen mit Maria und Sarah am Lago Atitlan verbracht. Es ist so traumhaft schön dort. Azurblau schimmernd und umrahmt von drei majestätischen Vulkanen bietet der See im Grunde von überall aus Postkartenbilder mit Palmen, Maisplantagen, Bananen- oder Nadelbäumen, Orchideen und jede Menge anderer Pflanzen. Außerdem trifft man auch mal ab und zu auf Kolibris oder Skorpione. Wobei ich zum Glück keinen gesehen habe.
Gestartet ist unsere Tour in Panajachel, einem der größten Dörfer am See. Da haben wir uns jedoch nur ein paar Stunden aufgehalten und sind dann mit einem Boot nach San Pedro, dem Kifferdorf. Die Stadt an sich ist mal abgesehen von der genialen Lage nicht so schön. Viele hässliche Gebäude und der viele Müll machen das Gesamtbild einfach eher negativ. Aber dafür ist die Atmosphäre die Reise echt wert. Überall laufen Hippies herum, so wie man sie aus Filmen wie Forrest Gump kennt. Und natürlich wird auch überall gekifft. Nach dem wir dann die Stadt erkundet hatten und uns ein Hotel gesucht hatten, dass direkt am See lag mit eigenem Steg und umgerechnet ca. 1,90 Euro gekostet hat, haben wir uns in eine kleine Bar gesetzt. Auch dort gabs natürlich fast nur Kiffer und dementsprechend entspannt war auch das Ambiente des Ladens. Wir saßen auf kleinen Holzfasermatten, angelehnt an Baumstämmen, umgeben von Hängematten und Palmen. Den ganzen Abend haben wir überlegt ob wir nicht auch einfach mitkiffen, obwohl wirs eigentlich nicht wollten, bis uns eingefallen ist, dass man sich ja stattdessen auch betrinken kann. Da ich seit 2 Monaten nichts mehr getrunken habe und auch in dieser Zeit jeden Tag bei jedem Essen immer nur aufs Geld geachtet habe, wollten wir einfach an diesem Abend mal auf den Putz hauen. Nach dem wir dann in der Bar lange und gut gegessen hatten und uns mit 2 Liter Bier schon etwas aufgewärmt haben gings dann weiter in eine Bar. Auch sehr cool direkt am See gelegen mit Lifemusik und guten Cocktails, von denen ich dann auch ca. 7-8 getrunken habe. An dem Abend war eben alles egal. Es hat auch einfach nur tierisch viel Spaß gemacht.
Allerdings gabs dann am nächst
en Morgen ein böses Erwachen. Dummerweise hatten wir so ziemlich all unserer Geld verprasst und hatten gerade noch so genug um uns Wasser und ein kleines Bananenbrot pro Person zu holen. Der Rest ist für die Bootsfahrt drauf gegangen. Es hieß also für uns bis 7 Uhr Abends mit diesem Essen auszukommen. Da wir aber alle besonders hart sind haben wir uns trotz dieser Umstände dazu entschlossen noch eine Wanderung durch den Dschungel von dem kleinen Dorf Tsununá nach Jaibalito zu machen. Und es hat sich absolut gelohnt. Der Weg hat nicht nur Spaß gemacht man wurde auch noch mit unzähligen einmaligen Blicken belohnt. Außerdem war es einfach cool mal in einem der kleinen Mayadörfer unterwegs zu sein, wo tatsächlich nicht Spanisch, sondern in einer der Sprachen der indigenen Bevölkerung gesprochen wird.
Leider fing es dann am Mittag an zu regnen und als wir dann wieder in Panajachel angekommen sind mussten wir noch 3 Stunden in dem Office von der Reisefirma rumsitzen, weil wir ja kein Geld mehr hatten uns sonst irgendwo rein zu setzen. Aber trotz des nervigen Endes hat es sich sehr gelohnt und für den Preis von 3 Euro für die 2-stündige Fahrt in einem kleinen Shuttle und Hotelkosten von max. 2 Euro werde ich bestimmt noch mal dort hin fahren.

Tuesday, October 16, 2007

Schwimmbad

Am Wochenende waren Maria, Angie, Julio und ich im Schwimmbad. Die Sonne war zwar nicht sehr stark aber es war trotzdem warm und sehr angenehm einfach mal wieder zu schwimmen. Außerdem ist das Schwimmbad traumhaft schön. Umgeben von Urwald und es gibt dort fast nur Einheimische, was sehr angenehm ist. Weil man ja sonst doch eher mehr mit Deutschen und Amis zu tun hat.

Mitbewohner

Hier sind meine beiden deutschen Mitbewohner, mit denen ich vermutlich bis Frebruar zusammenwohnen werde, vorausgesetzt ich finde nichts billigeres und bleibe auch so lange dort wohnen. In der Mitte kann man Maria sehen, 23 Jahre und aus Münster. Rechts Sarah, heute 20 geworden und auch aus der nähe von Münster. Und ich hab mir an dem tag erst mal einen Sonnenbrand zugezogen.

Kuriositäten2

Die nächste Kuriosität in Guatemala sind die Duschen. Die sind überall gleich vorausgesetzt, dass man eine Dusche mit warmen Wasser haben will. Wie man auf dem Foto sieht werden die provisorisch mit Klebeband und raushängenden Kabeln installiert. Dank dieser speziellen Bauweise bekommt man auch ab und zu mal einen gewischt unter der Dusche wenn man mit den Händen etwas zu nah an den Duschkopf kommt. Anfangs sehr ätzend aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.

Monday, October 15, 2007

Noch mal der Ausblick

Ich hatte ja geschrieben, dass sich mein Ausblick fast jeden Tag ändert. Hier noch mal eine andere Variante.

Friday, October 12, 2007

Sonnenuntergang

Was mir sehr gefällt wenn ich Abends nach Hause komme, außer der Tatsache, dass ich wieder einen Tag überlebt habe : ) .. ist das Bild das sich mir jeden Abend von meinem Zimmer bzw. der Terasse aus bietet. Der Himmel und die Wolken lassen sich immer wieder neue Formationen und Farben einfallen, so dass es nie langweilig wird, einfach nur die Vulkane und die Umgebung anzuschauen.

Hier mal ein Beispiel

Kuriositäten 1

Ich hab mir jetzt mal vorgenommen nach und nach zu allem was hier doch ein wenig gewöhnungsbedürftig ist einen Artikel zu schreiben.

Anfangen werde ich jetzt mal mit den Bussen, die uns jeden Morgen zur Arbeit bringen und uns Abends wieder zurückfahren. Genannt werden sie "Chickenbus" oder "Camioneta".

Mal abgesehen davon, dass diese Busse wegen der schlechten Zustände ab und zu nicht mehr bremsen können und des öfteren umkippen oder zusammenstoßen, weil hier alle so bekloppt fahren, ist es auch tierisch eng. Heute Morgen hing ich fast draußen weil der Bus schon so voll war. Die sitze, die für zwei Kinder ( alles alte Schulebusse aus den USA ) gemacht sind, werden von 3 Leuten besetzt. Der Gang ist voll mit Menschen und dazwischen quetsch sich alle paar Minuten der Busfahrergehilfe ( Der Typ mit dem Geld in der Hand ) hin und her und man muss irgendwo eine Ausweichmöglichkeit finden, weshalb man auch öfter mal mehr oder weniger auf dem Schoß Fremder Leute sitzt.

Thursday, October 11, 2007

Copán

Endlich mal wieder Zeit einen Artikel zu schreiben.

Also ganz kurz generell zu meinem momentanen Befinden: Ich fühle mich hier immer wohler. Mit den Leuten komm ich nach wie vor sehr gut zurecht wobei ich trotzdem langsam anfange euch alle zu vermissen. Um so mehr ich eingearbeitet werde in die Aufgaben eines Lehrers in der Klasse um so mehr gefällt es mir hier auch. Gestern war mein erster etwas längerer Matheunterricht, der erstaunlicherweise auch recht gut gelaufen ist. Mein Spanisch verbessert sich mittlerweile täglich. Zumindest habe ich das Gefühl.

So und jetzt zu meinem Ausflug nach Copán. Letztes Wochenende bin ich mit zwei Amerikanerinnen, die ich hier kennengelernt habe, nach Copán Ruinas in Honduras gefahren. Eine unglaublich schöne, sehr kleine Stadt mit tollem Klima und das Wichtigste, Ruinen von einer Mayastätte. Es war wirklich sehr interessant. Dichter Urwald drum herum. Allerdings konnte man am Horizont auch schon einige abgeholzte Berge sehen. In Copán bin ich auch zum ersten Mal seit langem wieder mal in einen Wald gegangen. Dort gibts auch noch wilde Tiere, darunter jede Menge Vogelarten die sehr schön sind. Aber auch Pferde und sonst irgendwelche Nutztiere laufen dort überall auf den Straßen und in den Wäldern und Wiesen herum. Wir haben hinterher erfahren, dass es da wohl noch sehr viel gefährlicher sein soll als in Antigua, aber irgendwie wirkte das alles viel zu idyllisch. Ich glaube nicht, dass es da wirklich gefählich ist. Und wir haben auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Alle waren sehr nett und man hatte sogar das Gefühl das es den Leuten da gar nicht ums Geld ging. Das war sehr angenehm. Die Guatemalteken sind leider alle etwas Geldgeil, zumindest in Antigua. Am Samstag Abend wurden wir auf einen Geburtstag von einem Mann ein geladen an dessen Haus wir zufällig vorbeigelaufen sind. Da in Copán fast keine Touristen sind fällt man als Europäer einfach mehr auf. Dort haben wir einen seltsamen aber sehr netten Abend verbracht mit echten Mariachis. Sehr cool. Das schöne ist, dass man hier einfach sehr billig reisen kann. Für die Fahrt habe ich ca. 13 Euro gezahlt, fürs Hotel (das letzte Bild mit CJ links und Lisa rechts) noch mal 3 und das Essen belief sich insgesamt vllt auf 5 Euro für das Wochenende. Die Ruinen allerdings waren unverschämt teuer. Der Eintritt hat genausoviel gekostet wie die 5 stündige Fahrt.

Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall.