Thursday, November 29, 2007

So sieht es aus zur Zeit

In letzter Zeit habe ich meinen Blog leider ein wenig vernachlässigen müssen, daher werde ich jetzt mal wieder einen etwas ausführlicheren Artikel schreiben um hier mal wieder auf den neuesten Stand der Dinge zu kommen.
Ich fange einfach mal mit dem Gründen für meine immer seltener erscheinenden Nachrichten an. Dies hat zu einen Teil mit meiner Lust, zum anderen mit der Tatsache zu tun, dass so langsam einfach ein gewisser Alltag eintritt, von dem man einfach nicht so viel spannendes erzählen. Der Hauptgrund liegt allerdings beim Projekt und seinen täglich neu eintretenden Regeln und Verboten. Zuletzt wurden davon eben auch die Laptops betroffen, weshalb ich jetzt in der Mittagspause nicht mehr ins Internet kann. Es handelt sich dabei um eine neue Sicherheitsvorkehrung. Das kann man ja vielleicht so auch nachvollziehen, jedoch ist die Art und Weise in der diese Regeln aufgestellt werden einfach nur willkürlich. Zuerst hieß es, dass keine Elektrogeräte mehr mitgenommen werden dürfen, da die Kinder ihren Eltern etc. davon erzählen könnten und dann ein riesen Überfall auf die Voluntäre stattfinden könnte. Dann haben sich einige Leute beschwert, weil sie gerne Fotos von den Kindern und so weiter machen würden und es nicht einsehen die Kameras zu hause zu lassen. Anscheinend hat das Projekt dann auch noch mal über den werbenden Effekt der Fotos nachgedacht und Kameras wieder erlaubt. Das heißt es dürfen nur keine MP3 Player und Laptops mehr mitgenommen werden. Mit Ausnahme von 2 Voluntären, die ihre Laptops für ihre Arbeit brauchen und 5 oder 6 Angestellte, die einfach kostenlos ins Internet wollen. Im Grunde sitzen also immer irgendwelche Leute mit ihren Laptops in der Bücherei wo auch alle Kinder sehen das Laptops da sind und zum Teil eben auch von Voluntären benutzt werden. Außerdem hat jeder nach wie vor seine Kameras mit. Im Grunde hat sich also an dem Gefährlichkeitsgrad für einen Überfall absolut gar nichts geändert. Der einzige Unterschied ist, dass jetzt die 1 stündige Fahrt jeden Morgen noch ätzender ist, weil man keine Musik mehr hören kann und die 4 anderen Voluntäre die noch Laptops haben, ihre nicht mehr benutzen dürfen.
Dann ist vor ein paar Tagen auch wieder das Verbot in Kraft getreten, die kleine Rasenfläche im Projekt zu betreten. Die einzige Stelle wo ein bisschen Sonne und ein bisschen Gras zu finden ist. Die Begründung in diesem Fall war, dass es dem Rasen schadet wenn Kinder oderVoluntäre darauf gehen. Sinnlos! Anstatt dann einfach Kunstrasen hinzulegen oder einfach nur Erde, damit die Kinder wenigstens dieses kleine Stückchen zum Austoben nutzen können.
Sehr gut war auch eine tolle Aktion am letzten Samstag, an dem wir mit allen Kindern zu einem riesigen Spektakel für jede Menge Organisationen, die mit Kindern arbeiten, gefahren sind, bei dem die Kinder im Grunde den ganzen Tag nur Spiele spielen konnten, bei denen Sachen wie Skateboards und Fußbälle gewonnen werden konnten. Außerdem gabs ohne Ende viel Süßes zu essen. Diesmal war alles von Kellogs gesponsort.
Auf jeden Fall wäre es ganz nett gewesen, davon mal ein paar Fotos zu machen, allerdings wurde uns vorher gesagt das wir auf keinen Fall Kameras mitnehmen dürfen, weil die auf Bomben überprüft werden und dann alles in die länge gezogen wird, wenn jede Kamera durchgeguckt werden muss. Bomben in der Kamera ???
Am Ende hatten fast alle Kameras mit außer die Voluntäre von Camino Seguro.
Hört sich jetzt mal wieder alles sehr negativ an, aber es gibt auch viele positive Sachen zur Zeit. Da ja nach wie vor Summercamp ist, habe ich auch noch immer mein Musikprogramm und das macht wirklich sehr viel Spaß. Den Kindern ein Rhythmusgefühl beizubringen ist zwar so gut wie unmöglich, aber dafür macht es um so mehr Spaß den kleinen beim Singen zuzuhören. Ich habe so viele Kinder die einfach nur super genial sind und bei denen es mir einfach extrem viel Freude bereitet, denen ein bisschen von einer anderen Welt zu vermitteln, ohne Drogen, Mord, Vergewaltigungen und Müll. Wobei nicht alle Kinder in den wirklich extremen Verhältnissen leben.
Außerdem gebe ich auch noch Englischunterricht für Mitarbeiter im Projekt und das klappt ebenfalls so mehr oder weniger.
Zusätzlich habe ich hier auch viele sehr sympatische Leute um mich, mit denen man sich gut über das Projekt aufregen kann. Es macht einfach mehr Spaß etwas zu kritisieren und genau genommen sind es doch eher Kleinigkeiten über die man sich aufregt. Insgesamt geht es mir eiegntlich sehr gut im Projekt.

Dann gibts noch 2 Dinge auf die ich mich im Moment extrem freue.

1. Ich werde hoffentlich bald nach Guate ziehen können. Wenn das klappt würde ich nicht nur wesentlich billiger leben, sondern auch wesentlich mehr machen können. Hier in dem kleinen Antigua gibt es zwar auch eine Auswahl an Möglichkeiten, aber Guate hat einfach viel mehr zu bieten.

2. Werde ich am 15. 12. meinen Urlaub starten. Zur Zeit ist eine Tour durch Yukatan, dem unteren Teil von Mexiko und anschließend ein Abstecher nach Kuba geplant. Ich hoffe sehr, dass das auch so klappt.

1 comment:

sammy said...

Na im großen und ganzen hört sich das alles ja immer noch toll an! vorallem um deinen Urlaub beneide ich dich sehr! Einfach mal eben ein Trip nach Mexiko ist bei mir nicht drin! Da muss ich doch eher mit Bayern und dem Starnbergersee vorlieb nehem, wobei das natürlich auch ganz schön ist! :)